Im Zickzack-Kurs durch Chile und Argentinien

Nach dem letzten hohen Andenpass "Aqua Negra" von Argentinien nach Chile sind wir nach gut 7 Monaten wieder auf Meereshöhe angelangt. Nach nur einer kurzen Nacht in La Serena gings mit dem Bus nach Santiago de Chile. Drei Tage verbrachten wir in einem Partyhostel, dazu in einem 10-Dorm-Zimmer, zum Ausspannen nicht geeignet! Unsere Ausrüstung spürt langsam die Strapazen der langen Reise und wir hatten einiges zu flicken oder zu ersetzen. Als alles erledigt war, stiegen wir sofort in den nächsten Bus nach Temuco. Raus aus der Stadt! Endlich konnten wir wieder durchschnaufen. In einem familiären Hostel, als einzige Gäste, schlafen wir wieder wie Babys. Obwohl ein Tag Pause und Ruhe wohl die bessere Entscheidung gewesen wäre, machten wir uns auf ins Grüne. Oh, das grüne Gras, die grünen Tannen, die farbigen Blumen, die angebauten Wiesen und die fetten Kühe, das haben wir uns in den letzten Monaten oft gewünscht. In der kleinen "chilenischen Schweiz" angekommen, geniessen wir die Gerüche blühender Pflanzen um uns herum. Die erste Nacht verbrachten wir auf einer chilenischen Farm. Die nette Familie liess uns im Garten campieren und lud uns sogar am nächsten Morgen zum Frühstück ein. Im kleinen Ort Curacautin beschliessen wir im Hostel zu übernachten, da es regnete und windete wie verrückt. Am Morgen fahren wir durch viel Wald, hinein in den Nationalpark Conguillo. Das Zentrum des Parks ist der im Jahre 2008/2009 ausgebrochenen Vulkan Llaima. Die Lava hat viel Wald und Wiesen zerstört. Die Spuren sind noch deutlich zu erkennen. Wir campieren im Park bei Hagel-Schneefall-Sonnenschein und eisiger Kälte. Da hilft nur ein wärmendes Feuer. Trotz des wechselhaftem Wetter machen Sam und Carwyn die ersten Versuche beim Fischen. Fisch gabs aber leider keinen. Übung macht den Meister und zum Üben gibts noch viele Möglichkeiten in dieser von Wasser umgebenen Region sowie in Südpatagonien. Die Sonne wurde den Wettervorhersagen dann doch noch gerecht und bescherte uns angenehme Frühlingstemperaturen. Nach einem sehr steilen Pass, fahren wir zum zweiten Mal über die Grenze nach Argentinien. Am Fluss entlang schlängelt sich die schöne fast verkehrsfreie Strasse nach Aluminé. Noch zwei Tage bis Heilig Abend. Wir haben uns mit Mark aus England auf dem Camping von San Martin de los Andes verabredet. Der kleine Pass schaffen wir gerade noch am 23. Dezember. Ein Campspot am Fluss ist schnell gefunden. Da wir nun ziemlich weit im Süden sind, sind die Tage länger geworden und die Sonne lässt sich bis 21.30 Uhr blicken. Pünktlich für Heilig Abend schafften wir es nach San Martin wo Mark uns bereits erwartete. Am Lagerfeuer mit Gschwellti und Salat lassen wir den Tag ausklingen. Am Weihnachtstag schlendern wir durch San Martin, essen Glace und geniessen ein festliches Weihnachtsessen im Restaurant. 

Unser Zickzack-Kurs geht weiter wieder zurück nach Chile. In den nächsten Tagen fahren wir durch die Region der „Sieben Seen“ über die Grenze nach Puerto Montt in Chile. Die letzte grosse Etappe unserer Reise nach Patagonien wird uns über die Caraterra Austral nach Feuerland bringen. Unsere Flugtickets sind für den 26. Februar nach Buenos Aires gebucht. Bevor wir unsere Füsse wieder auf europäischen Boden setzen werden, machen wir noch einen kleinen Ausflug nach Brasilien. Von dort werden wir uns dann Ende März nach Europa zurück fliegen lassen... Wir danken euch für euer „Mitreisen“ in diesem vergangenen Jahr und freuen uns auch im 2015 noch viele Reiseerlebnisse und Fotos mit euch zu teilen. Wir wünschen euch Frohe Festtage und viel Freude im nächsten Jahr. Flu und Sam

posted @ km 22'252