Regina's blog - 10 Tage von Cuenca nach Vilcabamba

Jetzt darf ich auch mal meinen Namen auf dem Blog der Buerkis verewigen. Ich erzähle euch ein wenig über die 10 Tage, die ich mit ihnen verbringen durfte.

 

Mit grosser Freude stieg ich ins Flugzeug um von Cartagena, Kolumbien nach Cuenca, Ecuador zu fliegen. Ich hoffte in Ecuador der Hitze Cartagenas entfliehen zu können. Das es viel kälter wird, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ich reiste mit wenig Gepäck, das meiste davon waren Geschenke und Veloersatzteile. In Cuenca begrüssten mich die Kälte (von ca. 32°C auf ca. 15°C) und zwei Personen, welche ich seit mehr als einem Jahr nicht mehr live gesehen habe. Ach, war das Wiedersehen schön mit meinen zwei Velofahrern. 

Am ersten Tag erlaubten Flu und ich uns einen Ausflug ins Spa, wo wir uns ein Vulcan-Schlamm-Bad gönnten. Danach war unsere Haut fein wie ein Babypopo. Sam verbrachte den Morgen mit den Velos und den neuen Ersatzteilen. Den Nachmittag und die darauffolgenden Tage besichtigten wir Cuenca, ein schönes idyllisches Städtchen auf ca. 2500 m.ü.M.. Die Märkte beeindruckten mich sehr. Frisches Gemüse und Früchte jeder Art, jeder Farbe in Hülle und Fülle, etwas das mir in der Schweiz fehlt. 

Weiter planten wir einen Ausflug in den Nationalpark Cajas auf ca. 4000 m.ü.M.. Am Nachmittag wollten wir mit dem Bus zum Parkeingang fahren, dort Zelten und am nächsten Tag eine Wanderung durch den Park machen. Für das Gelingen dieses Planes testeten wir im Hotelzimmer, ob wir Platz im Zelt und im Schlafsack haben. In einem zwei Personenzelt und im Schlafsack von Flu und Sam (aus zwei kann ein grosser Schlafsack gemacht werden) lagen wir zu dritt am Boden im Zelt. :-) Ok wird eng aber für eine Nacht wird es gehen. Zum Zelten spielte uns das kalte, nasse und windige Wetter einen Strich und wir verbrachten die Nacht im Refugio beim Parkeingang. In Cartagena wünschte ich mir nichts sehnlicher als Kälte und an diesem Abend im Refugio wollte ich nur noch die Wärme zurück haben. Mit Hilfe vom Schlafsack, einigen Kleiderschichten von Flu und warmen Tee schlief ich trotz Kälte und Höhe einigermassen gut. Nach einem guten Frühstück mit Brot und Nutella gingen wir gestärkt auf eine ca. 5 km Wanderung, gar nicht so einfach in grosser Höhe aber es lohnte sich jede Sekunde. Auf dem Weg liefen wir an kleineren Seen vorbei, durch ein für mich so genannter Urwald und an „Bob Marley“ einem Alpaca mit verfilztem Fell. Mehr von Cajas lasse ich die Fotos unten weiter sprechen. 

Wieder zurück in Cuenca freuten wir uns auf eine warme Dusche (ist nicht immer üblich warm zu duschen in Ecuador ). Am nächsten Tag nahmen wir den Bus nach Loja ein Städchen weiter im Süden von Ecuador und sehr bekannt für seinen Kaffee. Jedoch blieben wir nur eine Nacht dort. Bevor wir Loja hinter uns liessen, suchte Sam für mich eine Velo um zusammen ein wenig Weg zu fahren. Das Leben der Velofahrer ist sehr spannend aber auch anstrengend. Ich denke, mein Velo hat seine besten Jahre schon hinter sich aber es hat Bremsen, einen Lenker, zwei Räder und eine Gangschaltung, die gewöhnungsbedürftig ist aber funktioniert. So machten wir uns gemeinsam auf den Weg Richtung nächsten Nationalpark mit dem Namen Podocarpus. Dort verbrachten wir eine Nacht. Eine Anekdote dazu und ein gratis Tipp für alle Reisenden in Südamerkia: Da es weder ein Coop noch eine Migros unterwegs hat, kauften wir uns einen kleinen Vorrat an Essen unter anderem auch Nudeln. Leider waren diese nicht sehr „delicioso“ sondern eher wie „Nudelbrei“. Ich werde keinen Namen nennen, wer die Nudeln gekauft hat. Ich hoffe das ist ok für dich Sam :). Zum Glück geht Brot und Nutella immer gut runter. Also liebe Reisende auch wenn man mit kleinem Budget unterwegs ist, ist es manchmal besser ein wenig mehr Geld für Nudeln auszugeben. An diesem Abend vergnügten wir uns mit einem Jazzy, mit heisser Schokoladenmilch und danach mit dem Film Tintin. Jedoch fielen uns die Augen zu und wir entschieden uns den Tag abzuschliessen und ins Reich der Träume zu gehen, die bei mir vor allem aus Velofahren bestanden. Am nächsten Morgen machten wir eine kleine Wanderung auf den  Aussichtspunkt im Nationalpark. Von diesem Ausblick konnte man über das ganze Tal sehen, die Schönheit der Natur zu betrachten und zu staunen wie wunderbar alles gemacht ist, ist immer wieder einzigartig und ein guter Start in den Tag. Dieser ging auch super weiter. Der ganze Weg bis zum Parkeingang ging abwärts. Ab hier durfte ich das Velo von Sam ausprobieren um ein wenig das „Velofahrerfeeling“ zu kriegen. Was für ein Spass denn vom Parkeingang ging es nochmals ca. 20 km nach unten. So was von easy, wenn das immer so wäre, würde ich glatt ein Velo kaufen und mit den Beiden weiter fahren. Leider war es viel zu schnell vorbei und die letzten 10 km nicht mehr so einfach. Ich wollte umbedingt wissen wie das ist mit dem beladenen Velo hoch zu fahren. Nach etwa 5 km aufwärts fahren musste ich das Velo mit meinem Velo ohne Gepäck tauschen. Liebe Leser, es nicht zu unterschätzen, das Fahren mit ca. 25 kg Gepäck am Velo. Ich glaube an den zwei Wörtern „ poco loco“ ist was daran. Ein wenig Verrücktheit und Abenteuerlust ist eine wichtige Eigenschaft auf einer solchen Reise. Nach diesem up and down sind wir in Vilcabamba angekommen. Vilcabamba ist bekannt dafür, dass die Bewohner über 100 Jahre leben. Doch bis jetzt haben wir nur jüngere Menschen und vor allem Touristen, gesehen. Wie wir erfahren haben, lebten die Menschen so lange, weil das Dorf viel isolierter und ohne Verkehr war. Es gab keine Importwaren, nur Gemüse und Früchte vom eigenen Anbau dazu saubere Luft und frisches Wasser. Der letzte gemeinsame Tag verbringen wir mit gemütlichen Aktivitäten wie schlafen, lesen, spielen, skypen, internetlen, Essen in einem guten Restaurant und das Dorf anschauen. 

 

Zum Schluss noch eine kleine Tagesablaufzusammenfassung zum Velofahrerleben: Es beginnt mit früh aufstehen, essen, ev. Wanderung, Velofahren, essen, Velofahren, Übernachtung suchen, Besichtigungstour, Essen kaufen und kochen, essen, nächster Tag planen, lesen, Film schauen und um 22 Uhr schlafen. 

 

Das Velofahren ist zwar körperlich anstrengend aber die Sensation die erlebt werden kann, ist es definitiv wert das Velo als Reisemittel zu wählen. 

Ich bin dankbar für die 10 Tage die ich mit Flu und Sam teilen durfte und einen kleinen Einblick in ihr Reiseleben in Ecuador hatte. Vielen Dank für die schöne Zeit. Jetzt heisst es auf Wiedersehen sagen und always happy landing. 

Hasta luego eure Guli

posted @ km 15'727

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