Nach jedem Grenzübertritt brauchen wir erst einmal ein paar Tage um die Umgebung, die Leute und das neue Land auf uns wirken zu lassen. Ehrlich gesagt waren die ersten Tage in Guatemala nicht die Besten. Wir fuhren nach unten und wieder hoch und hoch und höher. Die Busse Guatemalas (alte US- Schulbusse) hupen, überhohlen knapp und ziemlich schnell und lassen uns in einer schwarzen Wolke stehen. Die Kinder am Strassenrand rufen "Gringo" und zwei Jungen werfen uns verfaulte Orangen nach. Für die Kids ist es ein Spiel. Wir haben gemischte Gefühle auf unseren Rädern. Die Landschaft können wir nicht so richtig geniessen. Wir fahren entlang vieler Mango- und Bananenplantagen. Die Bewohner der Grenzgegend leben teilweise in armen Hütten. Vor den Häusern werden Kaffeebohnen getrocknet und die Frauen weben farbige Tücher. Meine Unsicherheit wird mit einem Sturz besiegelt. Ein Hund rennt auf die Strasse, Sam macht eine Vollbremsung, ich winke den Frauen am Strassenrand und "crash, bumm bang" liege ich am Boden. Die linke Tasche vorne löste sich und das Schutzblech war etwas schräg. Mir hat es Gott sei Dank nichts gemacht. Ein Kratzer und ein kleiner Schock. Nachdem alles gerichtet war, fuhren wir noch bis zur grösseren Stadt Huehuetenango. Dort liessen wir uns so richtig ins guatemalische Leben einführen. Eine Tagesetappe und 1000 Höhenmeter weiter oben in San Crisobal, Totonicapan, wohnen wir im botanischen Garten von Carl. Carl ein US-Bürger, verheiratet mit Martha aus Guatemala, wohnt seit 35 Jahren in dieser Gegend. Sein Hobby ist biken und Vulkane besteigen. So verbringen wir 5 Tage mit wandern und biken und natürlich chillen wir auch ein bisschen ;-). Die Unsicherheit der ersten Tage ist verflogen und wir fühlen uns sehr gut hier in Guatemala.
posted @ km 11'215
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