Entering Chiapas

Ein paar Zeilen, geschrieben in der Hängematte im gemütlichen Garten unseres Hostels in San Cristobal de las Casas. Vor ein paar Tagen sind wir nach anstrengender letzter Etappe hier oben im zentralen Hochland Mexikos, auf rund 2100 Metern über Meer angekommen. Das Zentrum der kleinen Touristenstadt lädt ein durch die Strassen, Shops, Cafés, und Märkte zu schlendern. Ein Ort um die Seele baumeln zu lassen. Am Tag schön angenehm warm, am Abend darf es schon eine wärmere Jacke sein.

 

Um offiziell in Mittelamerika einzufahren, waren 3 Velotage über die Mex 190 von Oacaca nach Tehunatepec nötig. Die wunderschöne Landschaft entschädigte für das anstrengende Höhenprofil. Mit einem kräftigen Windstoss (der Sam samt Velo zu Boden gehen liess), so stark das wir den Bus zur Hilfe nahmen, landeten wir bei Rodrigo und seiner Familie in Zanatepec. Dankend nehmen wir das Angebot von einem Ruhetag in seinem Haus an. Zusammen mit Julien aus Frankreich verlassen wir Rodrigo am Montag um gemeinsam in den letzten Staat Mexikos, Chiapas, einzufahren. Nach drei Tagen erreichen wir Tuxla die Hauptstadt Chiapas. Wir geben dem Guide de Routard recht: "Une ville moche et bruyante". So fahren wir noch 15 Kilometer weiter zum „Cañón del Sumidero“. Dort besuchen wir die letzte Bootsfahrt durch den Canyon. Der Canyon mit seinen 1'000 Meter hohen Felswänden ist sehr imposant. Der Bootsführer gibt Gas und die kleinen Wellen lassen das Boot ganz schön auf dem Wasser ausschlagen. Zu vorderst sitzend, verkrampfe ich mich doch ziemlich und muss aufpassen das die Glace nicht gleich wieder hoch kommt. Die Enttäuschung das wir keine Krokodile zu Gesicht bekamen, (wie auch bei diesem Tempo?) war gross. Da wir die letzten Touristen auf dem Bootssteg waren, fragten wir ob es möglich ist hier zu campen. Wie immer war das kein Problem und so verbrachten wir eine gemütliche weitere Nacht am Wasser. Camping en luxe, mit Toiletten, Dach über dem Kopf, Trinkwasser…

 

Noch ein paar Worte zum Bundesstaat Chiapas. 10% der Bevölkerung Mexikos haben indigene Wurzeln. In Chiapas leben 1 Million von ca. 3.6 Millionen Indigenen. Viele von ihnen stammen von der Volksgruppe der Mayas, unterteilt in verschiedene Völker mit ihrer eigenen Sprache. Auf der einen Seite ist Chiapas der Staat mit der grössten Armut. Auf der anderen Seite mit reichen Schätzen an Arten- und Naturvielfalt, Bodenschätzen und bedeutenden kulturellen Attraktionen. In den Strassen von San Cristobal sehen wir viele Frauen in traditioneller Kleidung. Sie verkaufen farbige Kleidungsstücke, Gürtel, Taschen, Armbänder etc. Auf dem Markt verkaufen die Bauern (Meist Frauen und Mädchen) der umliegenden Indigendörfer Gemüse und Früchte. In Reihen am Boden oder auf Harassen stapeln sie Tomaten, Avocados, Mandarinen und so weiter.

 

Voilà. Uns geht's so weit sehr gut. Wir freuen uns auf eine gute Pause in Guatemala. Noch etwa 3 Tagesetappen fehlen bis zur Grenze. Von dort werden wir zum Lago de Atitlán nach San Pedro fahren. Ab Mitte Februar werden wir einen Monat die Schulbank drücken und richtig Spanisch lernen.

 

Solange die Sonne noch da ist, werde ich mich jetzt wieder meinem Hörbuch "The Lord of the Rings" widmen. Bis Bald. :-)

posted @ km 10'774

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Comments: 2
  • #1

    guli (Tuesday, 04 February 2014 19:01)

    :) Danke für die Schleckis :)

  • #2

    geo (Thursday, 06 February 2014 19:02)

    Hola ihr beiden, wirkliche schöne Fotos! Freue mich schon auf welche vom Lago Atitlan!
    Fragt doch mal in San Cristobal de las Casas nach der Casa Na-Bolom (Casa Blom) von Gertrude Düby-Blom, sie wurde in Wimmis geboren,
    eine interessante Persönlichkeit!
    Weiterhin gute Fahrt.
    Muchos saludos
    geo