American way of life

Vorgestern sind wir in San Diego, unserem letzten Stopp in den USA, angekommen. Die letzte Tagesetappe begann mit einem kleinen Missgeschick meinerseits. Mein Velo kippte nach links anstatt vorwärts zu fahren. So habe ich mir ein aufgeschürftes Knie geholt. Halb so schlimm, den Start in den Tag war dann einfach etwas zäh. Hier in San Diego werden wir einige Tage in einem kleinen „Casita“ bei WarmShowers-Leuten verbringen. Ganz gemütlich.

 

Gerne mache ich euch einen kleinen Rückblick über die Auffälligkeiten die ich in den drei Monaten USA festgestellt habe.

Autos: Gross, 4x4, Pick-up, min. 2 Autos pro Haushalt, riesige Wohnmobile (RV's)... Einige Stichworte welche mir spontan in den Sinn kommen wenn ich an Autos in den USA denke. Als wir in Alaska gelandet sind, waren die grossen Pick-ups etwas vom Ersten was mir aufgefallen ist. Noch grösser sind die Wohnmobile (RV). Man muss sich diese RV's so gross vorstellen wie ein Car. In der Schweiz wäre das Campen mit diesen Wohnmobilen unmöglich. Hier in den USA sind die Strassen viel breiter, die Parkplätze grösser und meist mit einem Wendeplatz ausgestattet. Natürlich sind auch die Distanzen nicht mit der kleinen Schweiz zu vergleichen. Ich denke viele Amerikaner verbringen einige Stunden pro Tag im Auto ohne dabei gross über die Stadtgrenzen hinaus zu fahren. 

 

Lifestyle: Sport, Organic-Food, XXL... Als Radreisende sind wir sehr exponiert. Ob auf dem Rad, beim Einkaufen oder beim Mittagessen, oft werden wir von vorbeifahrende Radrennfahrer, Leute welche selber Fahrradtouren gemacht haben oder anderen Personen angesprochen. In diesen Radler- oder Outdoorkreisen sind sportliche Aktivitäten Alltag und immer ein Thema um ein Gespräch in Gang zu bringen. Auch alles zum Thema Ernährung ist hoch im Kurs. Organic-Food wird gross geschrieben. Auf dem Farmers-Market oder kleinen lokalen Märkten wird eingekauft. Walmart und andere grosse Einkaufsladen werden gemieden. So haben wir das XXL-Amerika als Sportnation kennen gelernt und XXL-Leute weniger wahrgenommen.

 

Kultur und Geschichte: Die USA ist eine noch ganz junge Nation. Die Stadt Anchorage (Alaska) zum Beispiel ist ein bisschen mehr als 100 Jahre alt. Historische Bauten sind meist kaum 100 Jahre alt und nicht zu vergleichen mit unseren Altstädten in der Schweiz. Viele Bekanntschaften die wir gemacht haben, sind erst in der 3 Generation in den USA und haben Vorfahren in Europa. Wir haben festgestellt, dass die Amerikaner eine zusammengewürfelte Kultur aus Europa und Mexiko leben. Von der Geschichte und Kultur der Indianer (sogenannte First Nations) haben wir vorwiegend in Alaska etwas mitbekommen. Alaska hat den grössten Anteil an Indianern der Staaten.

 

Leute: Ich darf sagen, wohl am meisten überrascht hat mich die Gastfreundschaft der US-Amerikaner. Das sie freundlich sind, wusste ich schon vorher. Aber die Grosszügigkeit und das Vertrauen das sie uns entgegenbrachten, war grossartig. Unsere Gastgeber haben uns oft den Schlüssel ihres Haues in die Finger gedrückt und gesagt; „Make yourself at home“. Ein paar Mal haben wir die Hausbesitzer gar nicht getroffen, weil sie uns einfach den Schlüssel hinterlegt haben und uns ihr Haus zur Verfügung gestellt haben. Neben Übernachtungsmöglichkeiten wurden wir auch oft zum Essen eingeladen oder Hilfe für alles Mögliche wurde uns angeboten.

 

Nach den 4'384 km (ohne Kanada) in den USA verabschieden wir uns in San Diego und nehmen Anlauf für MEXIKO. ¡Hasta pronto!

posted @ km 6'895

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Comments: 1
  • #1

    Markus (Saturday, 26 October 2013 12:10)

    Hallo zäme
    Eure Bilder halten meine Erinnerungen an den Santa Monica Beach noch etwas länger warm, vielen Dank :-)
    Nun wünsche ich Euch einen spannenden Wechsel in die neue Kultur. LG Markus